Unternehmenshistorie

Am 1. Oktober 1894 machte sich HEINRICH WESELOH als Steinsetzer selbstständig und gründete eine Firma, die bis heute seinen Namen trägt. Die erworbene Kleinkotstelle in Rönneburg erwies sich als hervorragender Standort für das Unternehmen, denn die in unmittelbarer Nachbarschaft gelegene Stadt Harburg erlebte durch die Industrialisierung einen Bauboom, der die entscheidende Grundlage für die Entwicklung zum florierenden Straßenbau-Unternehmen bot.

Den Krieg und die damit verbundene Zerstörung seines Lebenswerkes erlebte HEINRICH WESELOH nicht mehr. Er starb 1914 im Alter von 55 Jahren.

1921 übernahm der Sohn HEINRICH WESELOH nach seiner Heimkehr aus dem Krieg den Betrieb. Das väterliche Erbe war fast vernichtet, so dass der 21-jährige praktisch bei Null beginnen musste. Er schloss seine Ausbildung an der Wegebauschule ab und brachte das Unternehmen nach kurzer Zeit wieder in Schwung. Doch dann machte die Inflation die Anstrengungen der Aufbaujahre mit einem Schlag zunichte und entzog dem Unternehmen die finanziellen Reserven.

Bis zur Wirtschaftskrise Anfang der dreißiger Jahre wuchs das Unternehmen mühsam, aber stetig. Es entstanden eine eigene Tischlerei und eine Schmiede, in denen Werkzeuge und Geräte selbst gebaut und die Reparaturarbeiten an den Fahrzeugen durchgeführt wurden.
Das schuf Unabhängigkeit und Flexibilität.

Mitte der dreißiger Jahre erlebte das Unternehmen dann seinen Durchbruch. Es galt als beispielhaft durchorganisiert und bewältigte mit seinen über 100 Arbeitskräften immer größere Aufträge. Während des Krieges wurde 1944 das 50-jährige Betriebsjubiläum gefeiert.

Nur wenige Wochen danach fiel HEINRICH WESELOH dem ersten Bombenangriff auf Rönneburg, am 25. Oktober 1944, zum Opfer.

Zu diesem Zeitpunkt war EGON WESELOH 18 Jahre alt. Bedingt durch den frühen Tod seines Vaters übernahm er die Verantwortung für das Unternehmen.

Es ist kaum zu beschreiben, unter welchen Bedingungen er seine Aufgabe beginnen musste: Direkt aus der Kriegsgefangenschaft gekommen sicherte er verbliebenes Inventar und die Restbestände der Arbeitsgeräte und kümmerte sich um den Wiederaufbau der schwer geschädigten Firma. Er hatte keinerlei Erfahrungen in der Führung eines Unternehmens und ihm war klar, dass es ohne eine fundierte Ausbildung keine Überlebenschance geben würde. So begann er neben seiner Tätigkeit in der Firma das Bauingenieurstudium, das er 1948 erfolgreich abschloss. 1951 – mit knapp 25 Jahren – legte er außerdem noch die Meisterprüfung im Straßenbauer-Handwerk ab.

Möglich war das nur durch die Unterstützung verlässlicher Mitarbeiter. Hier sind insbesondere Herr Gustav Niemann und Frau Klara Flügge zu erwähnen.

Auf dieser Grundlage begann der systematische Aufbau zu einem Straßen- und Tiefbauunternehmen, das sich durch Spezialisierungen und Bewältigung schwieriger Arbeitsbereiche immer wieder hervorhob. EGON WESELOH entwickelte Techniken und Methoden, die zu Arbeitsrationalisierungen führten und damit Wettbewerbsvorteile brachten. Er achtete umsichtig darauf, dass die notwendigen Investitionen mit Eigenmitteln zu finanzieren waren. Gleichzeitig führte er eingreifende Umstrukturierungen im Betrieb durch und steigerte kontinuierlich die Kapazität des Unternehmens.

Das kam besonders nach der großen Sturmflutkatastrophe in Hamburg 1962 zum Tragen. Die damals übernommenen Arbeiten im Deichbau schufen die Grundlage für Aufgaben in dem bis heute bedeutenden Bereich Hochwasserschutz.

1980 trat sein Sohn HEINRICH als Ingenieur in das Unternehmen ein. 1982 wurde er in die Geschäftsleitung der neu gegründeten GmbH aufgenommen.

EGON WESELOH starb 1990 nach einer schweren Krankheit und hinterließ seinem Sohn ein solides, erfolgreiches Unternehmen mit einem erfahrenen und zuverlässigen Mitarbeiterstamm.